Die Technische Betriebe Weinfelden AG (TBW) baut das Fernwärmenetz in Weinfelden massiv aus. Ab 2032 wird es mit klimafreundlicher Wärme aus der Ersatz-KVA versorgt. Dazu haben beide Partner am 13. Mai 2025 einen Liefervertrag unterzeichnet. Die KVA speist ab 2032 bis zu 30 Gigawattstunden und bis 2050 schrittweise maximal 50 Gigawattstunden Wärme pro Jahr ins TBW-Netz. Dies entspricht dem Heizenergiebedarf von rund 5000 Vierpersonenhaushalten.
Die Technische Betriebe Weinfelden AG (TBW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 50 % des Heizenergiebedarfs mit klimafreundlicher Fernwärme zu decken. Dazu baut die TBW seit 2021 in mehreren Etappen ein neues Fernwärmenetz und investiert dafür rund 23 Millionen Franken. Das Fernwärmenetz wird vorerst durch drei Heizzentralen im Süden, Westen und Osten der Stadt versorgt. Nach Inbetriebnahme der Ersatz-KVA wird es ab 2032 durch klimafreundliche Wärme aus der thermischen Abfallverwertung gespiesen. Am 13. Mai 2025 haben Dominik Linder, Geschäftsführer der KVA Thurgau, und Roland Keller, Geschäftsführer der TBW dazu einen Liefervertrag unterzeichnet.
Klimafreundliche Wärme ist gefragt
Für die KVA Thurgau ist der Abschluss des Liefervertrags ein wichtiger Meilenstein: Er unterstreicht, dass die klimafreundliche Wärme aus der Abfallverwertung auf dem Energiemarkt konkurrenzfähig und gefragt ist. Dominik Linder: «Die Standortgemeinde mit Wärme zu beliefern ist für uns eine Herzensangelegenheit. Wir fühlen uns verpflichtet, einen Beitrag zur Energiewende in der Region zu leisten. Mit dem Liefervertrag haben wir einen wichtigen Pflock eingeschlagen – es wird nicht der Letzte sein.» Der Verband arbeitet aktuell an der Konkretisierung und Entwicklung weiterer Wärmeprojekte. Dazu gehört die Wärmeleitung zur Versorgung von Kreuzlingen und Konstanz sowie nach Sulgen zur Hochdorf Swiss Nutrition AG, mit der Option einer Verlängerung bis nach Bischofszell zur Fresh Food & Beverage Group (früher BINA).
Wärme für bis zu 5000 Vierpersonenhaushalte
TBW-Geschäftsführer Roland Keller sieht die Nähe zur KVA als grosse Chance, die es für die Dekarbonisierung der städtischen Wärmeversorgung unbedingt zu nutzen gilt. «Wir Weinfelder haben mit der KVA unsere Zentralheizung quasi vor der Haustür. Sie versorgt seit vielen Jahren die Model AG, mehrere Schulgebäude und Mehrfamilienhäuser mit klimafreundlicher Wärme. Mit dem Bau der Ersatz-KVA wird noch viel mehr klimafreundliche Wärme zur Verfügung stehen. Diese wollen wir in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der KVA sinnvoll nutzen.» Der Liefervertrag zwischen KVA und TBW regelt die Eckpunkte der Partnerschaft: TBW verantwortet die Planung, den Bau und Betrieb des Fernwärmenetzes und die gesamte Endkundenbetreuung. Die KVA sorgt für die zuverlässige Wärmebereitstellung in ausreichender Menge und Qualität. Gemäss Vertrag liefert die Ersatz-KVA ab Januar 2032 bis zu 30 Gigawattstunden und bis 2050 schrittweise maximal 50 Gigawattstunden Wärme pro Jahr ins TBW-Netz. Dies entspricht dem Heizbedarf von rund 5000 Vierpersonenhaushalten.
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