Vernetzung Amphibienschutzgebiete

Grössere und zusammenhängende Fläche für die Natur

Auf jenem Teil des KVA-Areals, der für den Bau des Ersatzbaus vorgesehen ist, befindet sich heute ein Amphibienlaichgebiet. Die KVA hat sich verpflichtet, als Ausgleich dazu zwei neue Schutzgebiete mit hochwertigen Lebensräumen zu schaffen: die Ersatzflächen Teil Nord und Teil Süd. Sie vernetzen die verschiedenen Biotope in der näheren Umgebung zu einem zusammenhängenden, rund doppelt so grossen Schutzgebiet. 

Ersatzfläche Teil Nord

Im März 2021 hat die KVA die Baubewilligung für die Ersatzfläche Teil Nord erhalten. Sie besteht aus einem 200 Meter langen und 15 – 35 Meter breiten Streifen zwischen der MOWAG-Grube im Norden und den weiteren Schutzgebieten im Süden. Kern des Schutzgebiets bilden drei insgesamt 320m2 grosse, maximal 40 cm tiefe Weiher, welche den Amphibien als Laichgewässer dienen werden.

Übersichtsplan der Ersatzfläche Teil Nord (PDF)

Neuer Lebensraum für Kreuzkröte und Gelbbauchunke

Das nördliche Amphibienschutzgebiet ist auf den Lebensraum der stark gefährdeten Kreuzkröte und der Gelbauchunke ausgerichtet. Herzstück des Gebiets sind drei insgesamt 320 m2 grosse, bis zu 40 cm tiefe Gewässer. Sie dienen diesen beiden Arten als Laichgewässer. Das Wasser wird zwischen Herbst und Frühling abgelassen, um die Ausbreitung von Pflanzen und natürlichen Fressfeinden zu beschränken. Strukturen aus Stein- und Sandhaufen bieten den Tieren Versteckmöglichkeiten. Die benachbarte Naturwiese sorgt für Nahrung.

Amphibiengewässer und Weideflächen für Hochlandrinder

Das rund acht Fussballfelder grosse südliche Schutzgebiet bietet Lebensraum für seltene Amphibien wie den Laubfrosch, den Kamm- und den Fadenmolch. Das Waldstück wurde an verschiedenen Stellen ausgelichtet, um mehr Licht auf die Amphibiengewässer zu bringen. Ökologisch wertvolle, alte Baumbestände blieben erhalten. Zwischen Tümpeln und Altholzinseln weiden Hochlandrinder – natürliche «Landschaftspfleger», welche ein Zuwachsen der Tümpel verhindern und die Biodiversität fördern.

Voraussichtlich mehrjährige Übergangsphase

Im Herbst 2022 wurden die Bauarbeiten an den beiden neuen Schutzgebieten Nord und Süd abgeschlossen. Mit dem Verfüllen der Biotope auf dem KVA-Areal wird während einer voraussichtlich mehrjährigen Übergangsphase zugewartet. Dies ermöglicht den Amphibien, den neuen Lebensraum selbständig zu erschliessen. Danach wird das Biotop bei der KVA zugeschüttet. Die verbliebenen Bewohner werden schonend zu den beiden neuen Schutzgebieten transportiert.

Erste «Erfolgskontrolle» mit erfreulichem Resultat

Um zu überprüfen, welche und wie viele Tiere bereits in den neu geschaffenen Naturflächen heimisch sind, haben Amphibienspezialisten im Sommer 2023 die Gewässer abgesucht und Reusen aufgestellt, um die Tiere zu bestimmen und zu zählen. Das Resultat ist erfreulich: Im nördlichen Schutzgebiet hat sich der stark gefährdete Laubfrosch angesiedelt und fortgepflanzt. Im zweiten, südlichen Schutzgebiet konnten bereits im ersten Jahr neben dem Laubfrosch vier weitere Arten beobachtet werden, darunter der Kamm- und der Teichmolch. Die Fachleute gehen davon aus, dass sich in den Gewässern grössere Molchpopulationen etablieren können.

Bericht «Erfolgskontrolle Amphibien KVA-Ersatzmassnahmen», September 2023